Universitätsklinikum Freiburg und Roche schaffen Datenraum für Zusammenarbeit

Molekulargenetische Tests und die Diskussion der Ergebnisse in Molekularen Tumorboards (MTB) sind Eckpfeiler der personalisierten Krebsmedizin - und zugleich ein Flaschenhals, wenn es darum geht, innovative Diagnostik und Therapien möglichst vielen Krebspatient:innen zugänglich zu machen. Das Universitätsklinikum Freiburg und Roche haben deshalb eine Kooperation gestartet, in der anonymisierte Daten aus dem Behandlungsalltag genutzt werden sollen, um diese Hürden im Versorgungspfad zu beseitigen und wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten. Dazu wird unter Wahrung höchster Datensicherheitsstandards ein gemeinsamer Datenraum geschaffen. Am Universitätsklinikum selbst werden dazu räumliche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und eine gemeinsam nutzbare Infrastruktur eingerichtet. 

Die Gewebemenge einer Nadelbiopsie oder sogar eine Blutprobe können bereits ausreichen: Mit Hilfe molekulargenetischer Diagnostik, sogenannten Next Generation Sequencing (NGS), lassen sich heute bereits mehrere hundert krebsrelevante Gene auf prognostisch oder therapeutisch bedeutsame Veränderungen untersuchen. Das wachsende Arsenal zielgerichteter Wirkstoffe erlaubt es damit, immer mehr Patient:innen eine Therapie anzubieten, die sich individuell gegen die molekularen Treiber ihrer Krebserkrankung richtet. Insbesondere in späten Krankheitsstadien lassen sich so nach Ausschöpfung leitliniengerechter Therapieoptionen teils neue Behandlungsmöglichkeiten identifizieren. Noch profitiert davon nur eine Minderheit der Krebspatient:innen, denn der Zugang, die Durchführung und die Interpretation der Ergebnisse sind nicht trivial und erfordern Kompetenzen, die oftmals nur von Spitzenzentren wie dem Universitätsklinikum Freiburg vorgehalten werden können.

Testalgorithmen und molekulare Tumorboards könnten smarter werden

Bislang basiert sowohl die Entscheidung, ob und welche molekulargenetische Diagnostik in Frage kommt als auch die Behandlungsempfehlung des MTB allein auf der Erfahrung der beteiligten Ärzt:innen und Expert:innen. “Daten aus dem Versorgungsalltag bieten uns die Chance, diese Prozesse zu systematisieren und die Ärzt:innen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen”, erläutert Dr. Katja Janssen, Personalised Healthcare Implementation Lead, Roche Pharma AG. Perspektivisch sollen deshalb Use Cases erarbeitet werden, um mit Hilfe von Real-World-Daten aus dem Praxisalltag des Universitätsklinikums Entscheidungsprozesse im MTB besser zu verstehen, zu vereinfachen und Erkenntnisse für zukünftige Fälle zu generieren. So könnten sich zum Beispiel Kapazitäten schaffen lassen, um in Zukunft mehr Patient:innen Zugang zu einem MTB zu ermöglichen. “Wir können bislang noch nicht allen Patientinnen und Patienten eine umfassende NGS-Testung anbieten, wir können auch nicht jeden Fall im molekularen Tumorboard vorstellen - beides ist oftmals eine Ressourcenfrage” erläutert Prof. Dr. Dr. Melanie Börries, Leiterin des Instituts für Medizinische Bioinformatik und Systemmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. “Wir können aus diesen Fällen aber lernen und mit diesem Wissen datenbasierte Lösungen entwickeln, die zukünftig dazu beitragen könnten, dass mehr Patientinnen und Patienten passgenaue Diagnostik und Behandlungsempfehlungen erhalten”, so Börries weiter zum Fernziel der Kooperation.

Dazu wollen das Universitätsklinikum Freiburg und Roche einen gemeinsamen Datenraum schaffen und Algorithmen entwickeln. Am Universitätsklinikum selbst soll dazu im Rahmen der Kooperation die nötige Infrastruktur geschaffen werden, um auch physisch zusammenarbeiten zu können. Im ersten Schritt werden nun ein geeigneter Datensatz identifiziert, ein Datenschutzkonzept erarbeitet und die Voraussetzungen für die Einrichtung und Nutzung eines gemeinsamen Datenraums geschaffen.

Roche weltweit

Roche ist ein globales Unternehmen mit Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika und ist darauf fokussiert, Menschen durch wissenschaftlichen Fortschritt ein besseres, längeres Leben zu ermöglichen. Dank der Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach ist Roche führend in der personalisierten Medizin – einer Strategie mit dem Ziel, jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.

Roche ist das größte Biotech-Unternehmen weltweit mit differenzierten Medikamenten für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche ist auch der bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostika und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im Diabetesmanagement.

Seit der Gründung im Jahr 1896 erforscht Roche bessere Wege, um Krankheiten zu verhindern, zu erkennen und zu behandeln und leistet einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Zum Ziel des Unternehmens gehört es durch Kooperationen mit allen relevanten Partnern den Zugang von Patienten zu medizinischen Innovationen zu verbessern. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen heute 32 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente. Ausgezeichnet wurde Roche zudem bereits das neunte Jahr in Folge als das nachhaltigste Unternehmen innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche im Dow Jones Sustainability Index.

Die Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel, Schweiz ist in über 100 Ländern tätig und beschäftigte 2019 weltweit rund 98.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Jahr 2019 investierte Roche CHF 11,7 Milliarden in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von CHF 61,5 Milliarden. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter

Roche in Deutschland

Roche beschäftigt in Deutschland rund 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bereichen Pharma und Diagnostik. Das Unternehmen ist an den drei großen Standorten in Grenzach-Wyhlen (Roche Pharma AG), Mannheim (Roche Diagnostics GmbH, Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Roche Diabetes Care GmbH sowie Roche Diabetes Care Deutschland GmbH) und Penzberg (Biotechnologie-Kompetenzzentrum, Roche Diagnostics GmbH) vertreten. Die Schwerpunkte erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics: von Forschung und Entwicklung über Produktion, Logistik bis hin zu Marketing und Vertrieb, wobei jeder Standort neben dem Deutschland-Geschäft auch globale Aufgaben wahrnimmt. Roche bekennt sich klar zu den deutschen Standorten und hat in den letzten fünf Jahren in diese über 2,7 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen zu Roche in Deutschland finden Sie unter

Roche Pharma AG

Die Roche Pharma AG im südbadischen Grenzach-Wyhlen verantwortet mit rund 1.500 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das deutsche Pharmageschäft. Dazu gehören Marketing und Vertrieb von Roche Medikamenten in Deutschland sowie der Austausch mit Wissenschaftlern, Forschern und Ärzten in Praxen und Krankenhäusern. Im Bereich der klinischen Forschung koordiniert der Standort alle zulassungsrelevanten Studien für Deutschland sowie Studien für bereits auf dem Markt befindliche Produkte. Für den europäischen Raum erfolgen in Grenzach-Wyhlen zudem zentrale Elemente der technischen Qualitätssicherung.

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